Abbildung: Beispiel für die Agitation der AfD in russischer Sprache: ein Wahlkampfplakat für die Kandidatin Christina Baum. Foto: privat

Von Dr. Susanne Spahn – Russischsprachige im Fokus: Wie Russland und die AfD Einfluss nehmen (Mai 2018, ISPSW)


Zusammenfassung der Studie:
Russland sieht sich in einem hybriden Krieg mit den USA und seinen Bündnispartnern, allen voran Deutschland. Über seine Staatsmedien und sein Netzwerk versucht Moskau, Einfluss auf die Politik zu nehmen, wie insbesondere bei den Bundestagswahlen 2017 deutlich wurde. So haben die russischen Medien im Wahlkampf die Parteien Alternative für Deutschland (AfD) medial unterstützt. Die AfD weist mit ihrer migrationskritischen und pro-russischen Agenda große inhaltliche Schnittmengen mit der Berichterstattung der russischen Staatsmedien in Deutschland auf. Die Russischsprachigen in Deutschland stehen als größte wahlberechtigte Migrantengruppe im Fokus sowohl Russlands als auch der Rechtspopulisten. Die AfD war die einzige Partei mit einer umfassenden russischsprachigen Wahlkampfstrategie, sie stellt die einzigen Bundestagsabgeordneten aus der ehemaligen Sowjetunion. Einer Umfrage zufolge gaben etwa 15 Prozent der Russlanddeutschen der AfD ihre Stimme. Damit zeigte diese Gruppe eine überdurchschnittliche Unterstützung der AfD, wenn sie auch nicht so stark ausfiel, wie vielfach von einigen Medien im Vorfeld der Wahlen vermutet.

ETH Zurück – Center for Security Studies kommentiert die Veröffentlichung wie folgt:

Diese Publikation bietet Einblick in Moskaus strategische Unterstützung des russischsprachigen Netzwerkes der Partei Alternative für Deutschland (AfD). Laut der Autorin sieht sich Russland in einem hybriden Krieg mit den USA und seinen Bündnispartnern, allen voran Deutschland. Über seine Staatsmedien und sein Netzwerk versucht Moskau, Einfluss auf die Politik zu nehmen, wie insbesondere bei den Bundestagswahlen 2017 deutlich wurde. So haben die russischen Medien im Wahlkampf die AfD medial unterstützt. Die AfD weist mit ihrer migrationskritischen und pro-russischen Agenda große inhaltliche Schnittmengen mit der Berichterstattung der russischen Staatsmedien in Deutschland auf.“

Über die Autorin dieses Beitrags:
Dr. Susanne Spahn ist freie Journalistin, Osteuropa-Historikerin und Politologin und lebt in Berlin. Sie hat zwei Monographien über die Außenpolitik Russlands gegenüber der Ukraine und Belarus seit 1991 veröffentlicht. Ihre Studie Das Ukraine-Bild in Deutschland: Die Rolle der russischen Medien analysiert die Einflussnahme Russlands in Deutschland. Ein zweiter Band auf Russisch erscheint in Kürze. Frau Spahn ist Autorin wissenschaftlicher Analysen und Studien für Zeitschriften und politische Stiftungen.
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Autorin Dr. Susanne Spahn
Serie ISPSW Publications
Ausgabe 548
Veröffentlicht durch Institut für Strategie- Politik- Sicherheits- und Wirtschaftsberatung (ISPSW)
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