Martin Griffiths besuchte im Rahmen des UN-Mandats offiziell Cherson – auf Einladung der ukrainischen Behörden. Cherson ist eine ukrainische Stadt, russische Pseudo-Referenden, die mit Waffengewalt in den vorübergehend besetzten Gebieten der Ukraine abgehalten werden, werden von keinem Land der Welt anerkannt.

Russische Medien verbreiteten Desinformationen über den Besuch des UN-Untergeneralsekretärs für humanitäre Angelegenheiten Martin Griffiths in Cherson. Kreml-nahe Medien erklärten, der UN-Vertreter habe mit seinem Besuch in Cherson angeblich die russischen Grenzen und die Gesetze des Nachbarlandes verletzt. Außerdem wird behauptet, dass Griffiths mit seinem Besuch ,,die Missachtung eines der Grundprinzipien des Völkerrechts“ demonstriert habe. ,,Mit seinem Besuch in Cherson wollte Griffiths zeigen, dass er im Namen der ,,Weltgemeinschaft“ handelt, die das Selbstbestimmungsrecht einer Nation ignoriert“, schrieben russische Medien. 

Screenshot – gazeta.ru

Die russischen Medien nutzten das Zitat eines Unterstützers der russischen Besatzer und Kollaborateur Wolodymyr Saldo, um Desinformationsnachrichten zu verbreiten. Die russischen Behörden ernannten ihn zum ,,amtierenden Gouverneur der Region Cherson“ – dieses fiktive Gremium hat ebenso wie das ,,Amt“ nichts mit den offiziellen ukrainischen Behörden zu tun. Daher können Saldos Aussagen von vornherein nicht als zuverlässige Informationsquelle angesehen werden. 

Cherson ist eine ukrainische Stadt, und russische Pseudo-Referenden, die mit Waffengewalt in den vorübergehend besetzten Gebieten der Ukraine abgehalten werden, werden von keinem Land der Welt anerkannt. Jegliche russischen Ansprüche auf ukrainische Gebiete sind aus völkerrechtlicher Sicht null und nichtig, bzw. alle Erklärungen über die ,,Verletzung der russischen Grenze während des Besuchs der UN-Vertreter in Cherson“ sind eine Kreml-Fälschung.

Der UN-Untergeneralsekretär für humanitäre Angelegenheiten und Nothilfekoordinator Martin Griffiths traf am 12. Dezember mit einem offiziellen UN-Mandat zu einem viertägigen Arbeitsbesuch in der Ukraine ein. Während seiner Reise besuchte Griffiths Kiew, Mykolaiv und Cherson, die im November 2022 befreit wurden. Nach seinem Besuch in der Ukraine stellte Martin Griffiths fest, dass die Vereinten Nationen drei Hauptbereiche der humanitären Hilfe ermittelt haben, die die Ukraine aufgrund der russischen Aggression benötigt. Dazu gehören die Stromversorgung, die Entminung des Gebiets und die Wiederankurbelung der Wirtschaft in den besetzten ukrainischen Gebieten. Zu den Hauptbereichen der Arbeit der Vereinten Nationen in der Ukraine gehörten auch die Unterstützung von Binnenvertriebenen, die Wiederherstellung von kriegsbeschädigten Wohnungen, humanitäre Hilfe für Ukrainer, die Einrichtung von Notunterkünften für Binnenvertriebene usw. Insgesamt hat die Ukraine seit Anfang 2022 4,5 Milliarden Dollar an humanitärer Hilfe von den Vereinten Nationen erhalten.

Auch in der ,,Erklärung über die Grundsätze des Völkerrechts betreffend die freundschaftlichen Beziehungen und die Zusammenarbeit zwischen den Staaten in Übereinstimmung mit der Charta der Vereinten Nationen“ heißt es, dass kein Staat das Recht hat, Maßnahmen zu ergreifen, die ,,auf die teilweise oder vollständige Störung der nationalen Einheit und der territorialen Unversehrtheit eines anderen Staates oder Landes abzielen“ (Absatz ,,Grundsatz der Gleichheit und Selbstbestimmung der Völker“). Russland verstößt brutal gegen diese Klausel, indem es ukrainische Gebiete besetzt und sogenannte illegale ,,Referenden“ mit Waffengewalt durchsetzt. Lesen Sie mehr darüber in dem Artikel ,,Fake: Donbas, Saporischschja und die Region Cherson ,,haben das Recht auf Selbstbestimmung gemäß der UN-Charta“.