Die Stromkosten für die Bevölkerung werden sich nicht ändern. Die Erhöhung der Stromtarife wird nur die gewerblichen Haushaltskunden betreffen, was auf den ständigen russischen Beschuss der ukrainischen Energieinfrastruktur zurückzuführen ist. Darüber hinaus werden die Gelder aus der Tariferhöhung für die Notsanierung beschädigter Stromanlagen und die Schaffung eines Notvorrats an Geräten verwendet. 

Einige russische Medien sowie die so genannten Z-Kanäle in Telegram verbreiteten die manipulative Information, dass alle Einwohner der Ukraine ,,ein Neujahrsgeschenk von den ukrainischen Behörden“ erhalten hätten – eine Erhöhung der Stromtarife um 10 %. Der Bericht besagt, dass der Stromtarif weiter steigen wird – bis zum 1. Juli 2023 were die Erhöhung 47% betragen.  

Screenshot – kherson-news.ru

Faktisch ist dies jedoch nur eine weitere Manipulation. Obwohl die Stromtarife ab dem 1. Januar 2023 tatsächlich um 10 % angehoben wurden, betrifft die Erhöhung nur gewerbliche Verbraucher. 

Der Beschluss zur Erhöhung der Stromtarife wurde am 21. Dezember 2022 von der Nationalen Regulierungskommission für Energie und Versorgungsunternehmen (NEURC) gefasst. Der Beschluss sieht eine dreistufige Anhebung der Tarife für die Stromübertragung im Jahr 2023 (ab 1. Januar um 10 %, ab 1. April um 13 % und ab 1. Juli um 13 %) sowie eine dreistufige Anhebung der Tarife für die Einspeisung durch Ukrenergo (ab 1. Januar um 10 %, ab 1. April um 18 % und ab 1. Juli um 18 %) vor. Auch die Tarife für die Stromverteilung und die Dienstleistungen der Universaldienstleister werden angehoben.

Obwohl russische Medien in ironischer Weise schreiben, dass die Preiserhöhung angeblich ein ,,Neujahrsgeschenk an die Bürger der Ukraine“ von den ,,Kyjiwer Behörden“ sei, ist der wahre Grund für die Tariferhöhung der anhaltende russische Beschuss der ukrainischen Energieinfrastruktur. 

,,Trotz der Situation im Energiesektor, der durch die Zerstörungen infolge der feindlichen Aggression erheblich beeinträchtigt wurde, und unter Berücksichtigung der derzeitigen sozioökonomischen Lage im Land hat die Kommission die Erhöhung dieser Tarife begrenzt. Sie wurden auf einem ausgewogenen Niveau gehalten, das den Interessen aller Teilnehmer am Strommarkt, einschließlich der Erzeuger und Verbraucher, gerecht wird“, heißt es in der Erklärung.

Darüber hinaus werden die Mittel aus der Tariferhöhung für die Notsanierung beschädigter Stromanlagen und die Schaffung eines Notvorrats an Geräten sowie für den Kauf notwendiger Waren und Dienstleistungen verwendet.

Der Strompreis für Privathaushalte bleibt auf dem aktuellen Niveau (gemäß dem Beschluss des Ministerkabinetts vom 5. Juni 2019 Nr. 483). Darüber hinaus verabschiedete das ukrainische Parlament im August 2022 ein Gesetz, das die Erhöhung der Tarife für alle Verbraucherkategorien für die Verteilung von Erdgas, Wärmeenergie (deren Erzeugung, Transport und Lieferung) sowie für die Lieferung von Wärmeenergie und Warmwasser verbietet. Das Moratorium gilt während des Kriegszustands und sechs Monate nach dessen Beendigung.

Zuvor hatte StopFake die Falschmeldung widerlegt, die ,,ukrainischen Behörden hätten Kyjiw in eine Geisterstadt verwandelt“.