Ende August hat die russische föderale Nachrichtenagentur (RIA-FAN) einen Artikel veröffentlicht, der behauptet, dass die Ukraine bereit sei, Lebensmittelmarken einzuführen.

Beim Zitieren des staatlichen ukrainischen Statistikamtes behauptet die Agentur, dass die Preise für Grundnahrungsmittel im Durchschnitt um 15 bis 20% gestiegen seien, während Fleisch und Fisch sich im Preis verdoppelt hätten.

Nach Angaben des staatlichen ukrainischen Statistikamtes ist der Preis von Milch, Käse, Eier und Fisch allerdings in den letzten Monaten gesunken, während die Preise für Fleisch tatsächlich um 5% anstiegen.

Die Geschichte ist gefüllt mit abwertenden Urteilen, ohne Fakten oder Beweise, um die aufgestellten Behauptungen zu unterstützen. Ein Beispiel: „Zehntausende von Leuten, die in dem ehemaligen „Brotkorb der UdSSR” leben, sind am Rande des Hungers. In dem Bestreben, die Situation zu lindern, betrachten die Behörden ernsthaft die Einführung von Lebensmittelmarken und von speziellen Coupons und will gleichzeitig die Menge von gekauftem Essen begrenzen.“

Der Artikel zitiert ferner eine gewisse Marina Fedirko, eine Mitarbeiterin des staatlichen Sozialdienst aus einer namenlosen Kleinstadt im nordukrainischen Tschernihiwer Oblast, die der russischen föderale Nachrichtenagentur angeblich eine Liste von verarmten Einheimischen zeigte, die nun auf staatliche Unterstützungsleistungen angewiesen sind. Eine andere Person, die im gleichen Artikel zitiert wurde, wird als Aktivist namens Vladislav Terenchuk aus dem sogenannten Verbraucherverband der Ukraine identifiziert. Er selbst bezeichnet die Versorgungssituation in der Ukraine katastrophal.

Aber nun zu den Fakten: Alle ukrainischen Staats- und Lokalverwaltungen müssen seit kurzem Einkommenserklärungen, sogenannte Deklarationen im Internet abgeben. Die Namen und Arbeitsstätten sind also im Internet verfügbar. Es gibt eine Marina Fedirko in diesem System. Diese ist im von Tscherkaser Oblast registriert und nicht in Tschernihiw. Außerdem arbeitet Frau Fedirko im Staatskatasterdienst, welches staatliches Eigentum registriert und verwaltet. Es handelt sich also in dem russischen Bericht um eine Fake-Personalie, da es im Tschernihiwer Gebiet keine Frau Fedirko gibt.

Kommen wir zum angeblichen Vladislav Terenchuk, vom ukrainischen Verbraucherverband. Es gibt in der Ukraine keine solche Organisation mit dem Namen Verbraucherverband der Ukraine und wir könnten niemanden namens Vladislav Terenchuk zu finden.

Wir stellen also demnach fest: Die gesamte Geschichte besteht aus gefälschten Menschen, die gefälschte Fakten präsentieren.