Russische Medien haben sich mit der Behauptung beschäftigt, dass die Ukraine den russischen Impfstoff Sputnik V in Deutschland zu überhöhten Preisen kaufen wird. Der ukrainische Gesundheitsminister Maksym Stepanov versichert unterdessen, dass die Ukraine den russischen Impfstoff nicht kaufen wird, da er die dritte Phase der klinischen Studien nicht bestanden hat.

New-Front, Imag.one, Oko-planet und anderen russischen Websiten brachten diese Geschichte.

Russische Medien stützen sich auf einen Facebook-Post der pro-russischen Journalistin Jelena Markosian, die behauptet, dass Deutschland den russischen Impfstoff auch für die Ukraine produzieren und ihn dann zu einem hohen Preis an Kyjiw verkaufen wird. Markosian liefert keine Beweise für ihre Behauptung.

Fest steht: Es gibt keine Bestätigung, dass der russische Impfstoff Sputnik COVID tatsächlich in Deutschland produziert wird. In einem Interview mit dem Fernsehsender Rossija 24 sagte der Direktor des Russian Direct Investment Fund Kirill Dmitriev: „Vielleicht werden wir unseren Impfstoff in Deutschland produzieren“.

Der russischsprachige Redaktion der Deutschen Welle bat Dmitriev um nähere Angaben, wer in Deutschland den Sputnik-Impfstoff produzieren würde und warum, erhielt aber keine weiteren Informationen. Es wird erwartet, dass die Ukraine ihren ersten Impfstoff von 1,2 Millionen Dosen in der ersten Hälfte des nächsten Jahres erhalten wird. Gesundheitsminister Stepanov wies darauf hin, dass die Ukraine Mitglied des COVAX-Mechanismus ist, einer globalen Initiative, die Regierungen und Hersteller zusammenbringt, um sicherzustellen, dass eventuelle COVID-19-Impfstoffe diejenigen erreichen, die sie am dringendsten benötigen, egal wer sie sind und wo sie leben.

Etwa 20 % der ukrainischen Bevölkerung, 8 Millionen Menschen, werden ihre Impfstoffe über die COVAX-Initiative erhalten. Stepanov hat gesagt, dass die Ukraine den russischen Impfstoff nicht kaufen wird, weil er die dritte Phase der klinischen Studien nicht durchlaufen hat. „Es gibt nichts darüber zu reden, ob wir den russischen Impfstoff kaufen werden oder nicht. Es gibt nichts zu kaufen“, sagte Stepanow.