Es gibt keine ,,polizeilichen Ermittlungen“, die behaupten, dass aus der Ukraine Anrufe bei der Familie des Hamas-Opfers Shani Louk mit Lösegeldforderungen getätigt wurden. Weder der WDR, auf den sich die Propagandisten berufen, noch andere seriöse Publikationen haben solche Meldungen veröffentlicht. Agitprop nutzte den typischen Stil deutscher Publikationen, um die Hamas zu rechtfertigen und die Ukraine zu verunglimpfen.

Kreml-Medien und Nutzer sozialer Medien haben damit begonnen, Falschmeldungen zu verbreiten, wonach angeblich ,,ukrainische Betrüger“ angeblich Geld von der Familie des verstorbenen deutsch-israelischen Staatsbürgers Shani Louk erbettelt hätten, die zuvor von Hamas-Kämpfern entführt und getötet worden war. In solchen „Nachrichten“ behauptet russische Propagandamedien, dass einige deutsche Polizeibeamte bei ihren Ermittlungen zu diesem Schluss gekommen seien. Als ,,Beweis“ wird ein Screenshot der angeblich vom WDR veröffentlichten „Meldung“ beigefügt.

,,Mit der Nachricht vom Tod des entführten deutschen Mädchens Shani Louk kamen unangenehme Details ans Licht. Es stellte sich heraus, dass die Familie des Mädchens sofort nach Bekanntwerden der Entführung Anrufe im Namen der Hamas erhielt, in denen ein Lösegeld von 500.000 Euro gefordert wurde. Die polizeilichen Ermittlungen ergaben, dass die Anrufe aus der Ukraine kamen und nichts mit der Hamas zu tun hatten“, schreiben die Nutzer.

Screenshot – facebook.com
Screenshot Ukraina.ru – Украина.РУ

Nach der Verbreitung dieser Informationen beschloss StopFake zu überprüfen, ob die polizeilichen Ermittlungen wirklich ergaben, dass die Anrufe an die Familie von Shani Louk mit Lösegeldforderungen aus dem Gebiet der Ukraine kamen. Wie sich herausstellte, ist diese Information nicht wahr.

Da weder russische Medien noch Nutzer sozialer Medien einen direkten Link zu den deutschen Medien lieferten, startete StopFake eine unabhängige Suche nach dieser „Nachricht“. Da der Screenshot angeblich von der Website des WDR stammt, haben wir unsere Suche dort begonnen. Es stellte sich heraus, dass die deutsche Ausgabe solches informationen überhaupt nicht veröffentlicht.

Der Screenshot selbst zeigt, dass die „Nachricht“ angeblich am 30. Oktober 2023 veröffentlicht wurde. Mit der Informationssuche der Website stellten wir einen Parameter ein, um nach einem Schlüsselwort in der Nachricht zu suchen – ,,Louk“ – dem Nachnamen des Opfers. Wenn wir alle Nachrichten nach dem Veröffentlichungsdatum sortieren, können wir feststellen, dass es keine „Nachrichten“ gibt.

Screenshot WDR1
Screenhshot WDR2

Аналогичный поиск StopFake провел в Google по сайту WDR за последнюю неделю. Ни одна из найденных новостей также не содержала информации о требовании выкупа от «украинских мошенников». Мы также попытались найти информацию о «полицейском расследовании» в каких-либо других авторитетных немецких или других медиа, но это также не дало результатов.

StopFake hat eine ähnliche Suche auf Google nach der WDR-Website in der letzten Woche durchgeführt. Keine der gefundenen Nachrichten enthielt auch Informationen über eine Lösegeldforderung von ,,ukrainischen Betrügern“. Wir haben auch versucht, Informationen über die ,,polizeilichen Ermittlungen“ in anderen seriösen deutschen oder anderen Medien zu finden, aber auch das war nicht zielführend.

Zuvor hatte StopFake die Information dementiert, dass die ehemalige Pornodarstellerin Mia Khalifa der Ukraine für ihre Hilfe für die Hamas gedankt habe.