Diese Aussage entspricht nicht der Realität. Die Warschauer Polizei identifizierte 13 Personen, die an dem auf dem Video festgehaltenen Konflikt beteiligt waren – unter ihnen befanden sich keine ukrainischen Staatsbürger.

Einige Internetnutzer und Propaganda-Telegram-Kanäle verbreiteten die Information, dass zwölf ukrainische Flüchtlinge angeblich Polen verprügelt hätten, weil diese sich geweigert hätten, ,,Ruhm der Ukraine“ [Slawa Ukrainii] zu rufen. Der Vorfall soll sich am 24. August, dem Unabhängigkeitstag der Ukraine, ereignet haben. Der Veröffentlichung ist ein Video beigefügt, das im ersten Teil einen Mann zeigt, der mehrmals den Slogan ,,Ruhm der Ukraine“ wiederholt, und im zweiten Teil den Kampf selbst.

Screenshot – facebook.com

Die Hauptverwaltung der Polizei in Warschau hat bestätigt, dass es in der Nacht vom 24. auf den 25. August auf der Weichselpromenade tatsächlich zu einer Schlägerei gekommen ist, die auch auf Video festgehalten wurde. Die im Internet kursierenden Informationen, dass ukrainische Bürger, die vor dem Krieg in Polen fliehen, an der Auseinandersetzung beteiligt waren, sind jedoch nicht zutreffend. Die Warschauer Polizei hat 13 Personen identifiziert, die an dem Konflikt beteiligt waren, darunter keine ukrainischen Staatsbürger.

,,Wir bestätigen die Informationen über den Konflikt auf dem Vistula Boulevard in der Nacht von Donnerstag auf Freitag. Wenige Minuten nach einer telefonischen Meldung über eine aggressive Gruppe von Männern trafen Polizeibeamte am Ort des Geschehens ein. Insgesamt wurden 13 Personen identifiziert, darunter auch georgische Staatsbürger. Unter den Ausweisinhabern befanden sich keine Personen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit. Auch ein Krankenwagen war vor Ort, aber niemand brauchte medizinische Hilfe. Es wurde auch keine Anzeige erstattet“, heißt es auf der Website der Hauptpolizeidirektion in Warschau.

Screenshot – twitter.com/Policja_KSP

Es ist nicht das erste Mal, dass die Propaganda des Kremls Desinformationen über ukrainische Flüchtlinge verbreitet, um sie im Ausland zu diskreditieren. StopFake-Journalisten widerlegten solche Falschmeldungen in den Materialien ,,Fake: Der Zustrom von Flüchtlingen aus der Ukraine verursachte einen Anstieg der Kriminalität in Polen“, ,,Fake: Ukrainische Flüchtlinge brannten ein 400 Jahre altes Hotel in England nieder“, ,,Fake: Ukrainische Flüchtlinge raubten die Wohnung einer älteren Frau in Polen aus – Video“.