Nach internationalem Recht sind russische Munitionsdepots auf der vorübergehend besetzten Krim sowie die von den Invasoren illegal gebaute Brücke über die Straße von Kertsch legale Ziele für Angriffe des ukrainischen Militärs.

,,Die Ukraine hat terroristische Angriffe auf Zivilisten zugegeben“ – so reagierten die kremlnahen Medien auf die Erklärung des ukrainischen Verteidigungsministers Oleksij Reznikow zur Rückeroberung der ukrainischen Krim. Indem sie Reznikows Zitat manipulierten, behaupteten die russischen Medien, die Ukraine ,,drohe, den Terror gegen die Krim fortzusetzen“ und kündigte neue Angriffe auf die ,,zivile Infrastruktur“ der Krim an – die von den Besatzern illegal gebaute Brücke über die Straße von Kertsch.

Im Zusammenhang mit der Erklärung von Reznikow verbreiteten kremlnahe Medien auch aktiv das Narrativ, dass die Ukraine die Krim trotz des ,,amerikanischen Verbots, russisches Territorium anzugreifen“, angreife.

,,Dies ist ein Bekenntnis zu terroristischen Aktivitäten und eine konkrete Bedrohung, die wir nicht ignorieren können. Die Amerikaner erklären öffentlich, dass sie dagegen sind, dass die Ukraine Angriffe auf russisches Territorium startet, aber die Ukraine tut es“, schreiben die russischen Medien.

Bildschirmfoto – iz.ru

Die Rede ist von dem Anschlag in der Nacht zum 17. Juli auf die von den Besatzern illegal errichtete Brücke über die Straße von Kertsch, der zum Einsturz eines Teils der Verkehrsverbindung führte. Auch Explosionen auf russischen Truppenübungsplätzen auf der Krim haben sich in letzter Zeit gehäuft. Die Kreml-nahen Medien bezeichnen die Anschläge als ,,terroristische Angriffe auf zivile Objekte“, was eine Desinformation ist – die Brücke wurde nicht nur von den russischen Besatzern unter Verletzung des Völkerrechts gebaut, sondern wird von den Invasoren auch dazu benutzt, die ukrainische Krim zu militarisieren und Munition zu den Truppenübungsplätzen zu liefern.

Die ukrainischen Verteidigungskräfte äußerten sich nicht zu dem Angriff und übernahmen auch nicht die Verantwortung für die Zerstörung der Brücke. Am 25. Juli betonte Verteidigungsminister Oleksij Reznikow in einem Interview mit CNN, dass russische Munitionsdepots auf der vorübergehend besetzten Krim ebenso wie die illegale Brücke legale Ziele für Angriffe des ukrainischen Militärs sind.

Reznikow wies darauf hin, dass das Abschneiden der militärischen Nachschubwege des Gegners eine normale Praxis bei militärischen Operationen sei. Der Verteidigungsminister machte keine Eingeständnisse über ,,terroristische Angriffe auf zivile Ziele in Russland“ – dies ist eine russische Fälschung.

,,All diese Ziele sind offizielle Ziele, weil sie ihre [der Besatzer] Kampffähigkeit gegen uns einschränken und helfen, das Leben der Ukrainer zu retten… Es ist eine normale Taktik, die Logistiklinien des Feindes zu zerstören, um ihm die Möglichkeit zu nehmen, mehr Munition, mehr Treibstoff, mehr Lebensmittel usw. zu beschaffen. Deshalb werden wir diese Taktik gegen sie anwenden“, – betonte Reznikow.

Auch die Darstellung der kremlnahen Medien über die „Verletzung des Verbots, russisches Territorium anzugreifen“ durch die Ukraine ist desinformativ. Die Ukraine hat das Recht, alle militärischen Operationen durchzuführen, die auf die Räumung ihrer Gebiete abzielen. Zur Zerstörung der von den Russen illegal errichteten Brücke über die Meerenge von Kertsch erklärte Pentagon-Sprecherin Sabrina Singh am 17. Juli erneut, dass die Krim ukrainisches Hoheitsgebiet sei.

,,Wir werden den Ukrainern das Recht überlassen, über ihre Operationen zu sprechen“, sagte Sabrina Singh.

Auf ihrem souveränen Territorium kann die Ukraine alle Methoden der Selbstverteidigung gegen eine russische Aggression anwenden, die den ukrainischen Streitkräften zur Verfügung stehen. Die Befreiung von den russischen Besatzern auf der Krim unterscheidet sich nicht von der Räumung von Donezk und anderen Regionen in der Ukraine. Beide Regionen sind vorübergehend besetzte ukrainische Gebiete, die von den russischen Truppen befreit werden müssen. Die Ukraine verstößt mit der Zerschlagung der Militärstützpunkte der Besatzer auf der Krim gegen keine Normen des Völkerrechts.

Für weitere Widerlegungen der Narrative zu diesem Thema, lesen Sie die Artikel von StopFake ,,Fake: Die USA erklären Russland wegen der Krim den Krieg“ und ,,Manipulation: Die Ukraine und der Westen bereiten sich auf terroristische Angriffe auf der Krim vor“.