Die Polizei in Berlin hat nicht bestätigt, dass es sich bei den Angreifern auf den Mann und die Frau in Berlin um ukrainische Staatsangehörige handelt, da die Verdächtigen noch nicht gefunden oder identifiziert wurden. Nach Angaben der Polizei handelt es sich nicht um zwei, sondern um ein Opfer, das die ungarische Staatsangehörigkeit besitzt. Darüber hinaus sind der Polizei in letzter Zeit keine weiteren Fälle von politisch und ideologisch motivierten Angriffen in diesem Bereich Berlins bekannt.

Russische Websiten verbreiteten die Nachricht, dass eine ,,Gruppe ukrainischer Nationalisten“ angeblich zwei russischsprachige Menschen in Berlin verprügelt habe. ,,Nach ersten Informationen fand die Schlägerei in der Nacht zum 20. November im Bezirk Friedrichshain statt. Es geschah, als ein russischsprachiges Paar vor einem Restaurant auf ein Taxi wartete und eine Gruppe von fünf Männern mit einer ukrainischen Flagge auf sie zukam. Der Mann sagte etwas auf Russisch zu den Ukrainern, woraufhin die ukrainischen Nationalisten ihn und die Frau angriffen“, berichteten russische Medien unter Berufung auf einen Artikel in der linksradikalen Zeitung Junge Welt. Medienberichten zufolge stellten deutsche Strafverfolgungsbehörden außerdem fest, dass dies nicht das erste Mal war, dass ukrainische Nationalisten russischsprachige Bewohner in Berlin angriffen.

Screenshot – ria.ru

Tatsächlich gibt es keinen Beweis dafür, dass der Mann und die Frau in Berlin von ,,ukrainischen Nationalisten“ angegriffen wurden, weil sie Russisch sprachen, oder sie überhaupt von ukrainischen Staatsangehörigen angegriffen wurden. Nach Angabe der Berliner Polizei wird in diesem Fall noch ermittelt, aber die Identität der Angreifer ist noch nicht geklärt.

StopFake hat eine offizielle Anfrage an den Pressedienst der Berliner Polizei gerichtet und um eine Stellungnahme zu den Informationen in den russischen Medien gebeten. Die Polizei bestätigte, dass eine 32-jährige Ungarin mit leichten Verletzungen zu ihnen gekommen war. Sie gab an, dass sie in der Nacht des 20. November im Stadtteil Friedrichshain von einer Gruppe von fünf bis sechs Männern geschlagen worden sei. Ihr zufolge hatte einer von ihnen angeblich eine ukrainische Flagge dabei. Der Mann neben ihr wurde jedoch nicht verletzt. Das Opfer gab zu, dass die Gruppe von Männern sie verprügelte, weil sie dachte, sie sei aus Russland. Die Information, dass es sich bei den Angreifern um ukrainische Staatsangehörige handelt, konnte von der Berliner Polizei nicht bestätigt werden, da die Angreifer noch nicht gefunden oder identifiziert worden sind.

Der Pressedienst der Polizei widersprach auch, dass es in dem Gebiet schon früher ,,Angriffe auf russischsprachige Einwohner durch ukrainische Nationalisten“ gegeben habe. Die Polizei erklärte, ihr seien in den letzten Monaten keine politisch und ideologisch motivierten Straftaten bekannt.

So verbreiten russische Medien, genauso wie die deutsche Zeitung Junge Welt unverhohlene Manipulationen über den so genannten ,,ukrainischen Nationalismus“ und die ,,Russophobie“, ohne den Massenmord an Zivilisten während des Krieges in der Ukraine aus irgendeinem Grund als ,,russischen Nationalismus“ zu bezeichnen.

StopFake widerlegt weiterhin Fälschungen über Russlands Krieg in der Ukraine in „Fake: Ukraine ohne Licht ‚ins Mittelalter gestürzt: Plünderer plündern und töten in den Straßen'“, „Fake: Anerkennung Russlands als Sponsor des Terrorismus durch das Europäische Parlament ‚hat keine Konsequenzen'“, „Fake: Ukraine ‚brachte Kherson in eine humanitäre Katastrophe'“.