Ein aktuell häufig geteiltes Video hat nichts mit dem aktuellen Terroranschlag auf das Kraftwerk Kachowka im Juni 2023 zu tun, sondern tauchte bereits früher, im November 2022, im Internet auf. Damals hatten russische Truppen beim Rückzug aus der Region Cherson den Staudamm schwer beschädigt.

Nutzer in sozialen Netzwerken verbreiteten ein Video, das angeblich den Moment zeigt, in dem der Staudamm des Kraftwerks Kachowka gesprengt wurde. Es soll sich um eine Explosion handeln, die sich in der Nacht vom 5. auf den 6. Juni ereignete und erhebliche Schäden am Kraftwerk verursachte, so dass Dutzende von Siedlungen von Überschwemmungen bedroht sind und die tragischen Langzeitfolgen der Katastrophe noch von Experten abgeschätzt werden müssen.

Screenshot – youtube.com
Screenshot – twitter.com

Tatsächlich ist das virale Video, das die Explosion des Staudamms zeigt, alt und bezieht sich nicht auf die Sprengung des Wasserkraftwerks, die im Juni 2023 stattfand. Das virale Video tauchte bereits im Herbst 2022 im Internet auf. Das Video wurde von der Propagandapublikation Iswestija am 12. November 2022 als ,,exklusiv“ hochgeladen und zeigt angeblich die Explosion einer Straßenbrücke am Kachowska Wasserkraftwerk. Die Explosion auf der Brücke wurde von russischen Truppen durchgeführt, die sich vom Ufer des Dnjepr zurückzogen. Satellitenfotos zeigten, dass der Damm durch die Explosion damals schwer beschädigt wurde. Gleichzeitig wurde in der Ukraine behauptet, dass dies ein Hinweis darauf sei, dass die russische Armee bereit sei, sowohl den Damm als auch die Schleusen gleichzeitig zu sprengen, wenn sie Nowa Kachowka zu befreien drohe, was in der Nacht vom 5. auf den 6. Juni 2023 dann auch geschah.

Screenshot – t.me/izvestia
Screenshot – twitter.com/ian_matveev

Experten gehen davon aus, dass die Zerstörung des Kachhowka-Wasserkraftwerks im Juni 2023 durch russische Besatzungstruppen eine große Zahl von Zivilisten in Gefahr brachte und eine Bedrohung für das Kühlsystem der Reaktoren des AKW Saporischschja darstellte.

StopFake hat bereits früher Behauptungen dementiert, dass die Ukraine angeblich das Wasserkraftwerk Kachowka und das AKW Saporischschja ,,absichtlich flutet“ und dass die ukrainischen Behörden angeblich den Dnipro trockenlegen.