Kein Waffenstillstand zu Weihnachten. Die Ukraine stimmt einem Gefangenenaustausch nicht zu. Dies berichten, nach dem letzten OSZE-Treffen mit ukrainischen und russischen Vertretern, Pro-Kreml-Medien und Olga Kobtseva von der international nicht anerkannten sogenannten „Volksrepublik Luhansk“ . Kobtseva warf Kiew vor, „den Verhandlungsprozess zu unterbrechen“ und einen Gefangenenaustausch vor Ende 2018 zu verhindern.

Website Ukraina.ru
Website Novorossia

 

Die Behauptung von Kobtseva und die daraus resultierenden Artikeln sind aber Desinformationen und Fälschungen. Der ukrainsiche Vertreter Jewhen Marrchuk sagte während eines Briefings am 20. Dezember , dass die Ukraine der russischen Seite zwei mögliche Gefangenenaustausche angeboten habe. Die erste Option wäre es 23 Ukrainer, die von Russland festgehalten wurden, für 23 Russen, die ihre Zeit wegen Straftaten in der Ukraine verbüßen. Ein zweites Angebot war 66 Russen für 19 Ukrainer, die von russischen Miliärs in den besetzten Gebieten festgehalten werden. Laut Marchuk, habe die russische Seite beide Optionen abgelehnt.

 

Marschuk betonte, dass die Ukraine einem Vorschlag pro-russischer Kämpfer zustimmte, acht Ukrainer gegen 33 ihrer eigenen Kämpfer einzutauschen. Die pro-russische Seite lehnte das Abkommen jedoch anschließend doch noch ab. Sogar dieser Vorschlag wurde abgelehnt. „Sie haben ihren eigenen Vorschlag abgelehnt“, betonte Marschuk.

Russland besteht weiterhin darauf, dass die ukrainischen Behörden über den Austausch von Gefangenen ausschließlich mit Vertretern der sogenannten separatistischen Republiken verhandeln sollten.

Die Ukraine entwickelt ständig neue Vorschläge für den Austausch von Gefangenen, um so viele Ukrainer wie möglich aus russischer Gefangenschaft freizulassen.

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Iryna Herashchenko die ukrainische Vertreterin für humanitäre Fragen bei den Minsker Gesprächen und Rada-Abgeordnete, schrieb in einem Facebook-Post, dass die Ukraine bereit wäre auf das Thema eines Gefangenenaustauschs in einer Videokonferenz am 27. Dezember zurückzukommen. Sie habe  Hoffnung, einen Gefangenenaustausch von 72 von der Ukraine festgehaltenen Seperatisten gegen 19 ukrainische Geiseln, die von den pro-russischen Seperatisten gehalten werden, durchzuführen. Diese Hoffnung erfüllte sich allerdings nicht. Der Vorschlag wurde auch abgelehnt.

Eine weitere Fälschung, die einige russischen Medien verbreiten, ist, dass die Ukraine sich weigert, einen Weihnachtsfrieden, also eine Waffenstillstand entlang der Kontaktlinie über die Weihnachtsfeiertage zwischen ukrainischer Armee und pro-russischen Seperatisten durchzuführen. Sowohl die selbsternannten, aber international nicht anerkannten Marionettenrepubliken in Donezk und Luhansk gaben Erklärungen ab, in denen sie behaupteten, dass Kiew sich weigere, die Feindschaft während der Weihnachtszeit zu beenden, weil das Kriegsrecht bis zum 26. Dezember in Kraft sei.

Laut Jewhen Marchuk hat die Ukraine der OSZE bereits einen Vorschlag für einen Weihnachtsfrieden vorgelegt. Marchuk betonte, dass die Ukraine beabsichtigt, Russland und die von ihnen unterstützten Kämpfer zu bitten, den Waffenstillstand auf unbestimmte Zeit zu verlängern, wenn sich die beiden Seiten am 16. Januar 2019 treffen.