Auf der Website der Werchowna Rada gibt es weder einen solchen Gesetzentwurf noch Informationen über eine ähnliche Initiative ukrainischer Abgeordneter. Der Screenshot der „Nachricht auf Ukrinform“ ist gefälscht, und auf der Website der Nachrichtenagentur gibt es keine solche Meldung.

Nutzer sozialer Medien verbreiten die Information, dass in der Werchowna Rada angeblich ein Gesetzesentwurf aufgetaucht ist, der das Fotografieren und Filmen von Friedhöfen in der Ukraine verbieten würde. Um die Behauptung glaubhafter zu machen, werden solche Veröffentlichungen angeblich von einem Screenshot einer diesbezüglichen Nachricht begleitet, die auf der Website der ukrainischen Nachrichtenagentur Ukrinform erschienen ist.

Screenshot – twitter.com
Screenshot – fb.com

In der ,,Nachricht“, die angeblich auf der Website von Ukrinform erschienen ist, heißt es, dass ,,laut Gesetzgeber die öffentliche Berichterstattung über den Zustand der ukrainischen Friedhöfe der russischen Armee wertvolle nachrichtendienstliche Informationen liefern und einen negativen Informationshintergrund im Land selbst schaffen kann“.

Diese Nachricht ist ein weiterer Desinformationsversuch des Kremls, der das Narrativ von den großen Verlusten in den ukrainischen Streitkräften verstärken soll.

Der entsprechende Gesetzentwurf wurde in der Werchowna Rada nicht registriert. Stattdessen findet sich auf der Website des Parlaments ein bereits verabschiedetes Gesetz über die Einrichtung des Nationalen Militärfriedhofs, in dem jedoch nichts über ein Verbot von Foto- und Videoaufnahmen steht.

Screenshot – rada.gov.ua

Der ,,Screenshot“ der ,,Nachricht“ der ukrainischen Nachrichtenagentur ist eine Fälschung. Auf der Website von Ukrinform gibt es keine solche Nachricht. Es sollte hinzugefügt werden, dass Berichte über Gesetzesentwürfe immer die Registrierungsnummer des Dokuments enthalten, aber auch diese Information fehlt in der gefälschten Nachricht.

Zuvor hatte StopFake die Nachricht widerlegt, dass der Ukraine angeblich ,,tatsächlich die Menschen in ihren Zwanzigern ausgehen“.