Am 5. Juni berichteten russische Medien, dass das ukrainische Militär zugegeben habe, dass sein Grenzschutz im Vergleich zum russischen Grenzschutz inkompetent und unwirksam sei. RT, RIA Novosti, Ukraina.ru, Zvezda haben alle diese gefälschte Geschichte verbreitet. Diese russischen Publikationen zitieren den Sprecher des staatlichen Grenzschutzes der Ukraine Oleh Slobodyan, der angeblich gesagt hat, dass der Dienst veraltete Geräte benutzt und einer Konfrontation im Asowschen Meer mit dem russischen Grenzdienst nicht standhalten würde.

Website RT
Website RIA
Website Ukraina.ru

Beim Zitieren von Slobodyan konzentrieren sich die russischen Medien auf einen Satz, den sie aus einem größeren Interview verwendeten, das Slobodyan dem ukrainischen Fernsehsender UA Perschyj gab. Slobodyan sprach über die Trainingsübungen für den Marine-Grenzschutz im Juni, die im Asowschen Meer abgehalten wurden. Slobodyan sagte, dass ähnliche Trainingsübungen im Asowschen Meer fortgesetzt würden.

Sowohl die Ukraine als auch Russland teilen sich das Territorium des Asowschen Meeres, aber Russland hält sich nicht an gute Manieren, wenn es um das Meer geht, und verhält sich sehr provokativ, sagte Slobodyan. Die Ukraine wird diese maritimen Übungen durchführen, um ihre Stellung im Meer zu demonstrieren. Außerdem wolle die Ukraine damit zeigen, dass sie bereit sei, sich gegenüber Russland zu behaupten, sollte dieses zu aggressiven Aktionen greifen. Slobodyan sagte, dass ein Teil der technischen Ausrüstung, welches von den Grenzschutzbeamten der Ukraine verwendet wird, veraltet ist und im Vergleich zur russischen Grenzkapazität weniger leistungsfähig ist. Er wies auch darauf hin, dass die ukrainischen Marinegrenztruppen nicht allein im Asowschen Meer sind und dass die ukrainischen Streitkräfte Verteidigungs- und Sicherheitsmaßnahmen entwickeln, sollte Kiew mit der russischen Aggression im Asowschen Meeresbecken konfrontiert werden.

Die russischen Medien ignorierten in ihren Berichten den zweiten Teil der Erklärung von Slobodyan völlig und konzentrierten sich nur auf die alten Patrouillenboote der Ukraine, die ihrer Meinung nach der russischen Marinebooten unterlegen seien.

Slobodyan betonte, dass das Militär der Ukraine bereit ist, jeden möglichen russischen Angriff auf die Ukraine im Asow-Becken abzuwehren und wies darauf hin, dass nach einem Abkommen zwischen der Ukraine und Russland von 2003, das Asowsche Meer ein gemeinsames Meeresgebiet sei. Demnach haben die Seestreitkräfte der Ukraine und Russlands selbst das Recht, überall auf diesem Meer frei zu segeln.