In der vergangenen Woche starteten russische Medien eine Welle von Falschmeldungen, in denen behauptet wurde, dass Armenien und die gegenwärtigen Machthaber auf der Krim vereinbart hätten, Flüge zwischen der annektierten ukrainischen Halbinsel und der armenischen Hauptstadt Jerewan wieder aufzunehmen. Unter Berufung auf Alexej Tschernjak behauptet der Vorsitzende des Tourismusausschusses des Krim-Parlaments, dass Pegas Fly, eine russische Fluggesellschaft mit Sitz in Krasnojarsk, die Erlaubnis erhalten hat, sieben Flüge pro Woche auf der Strecke Simferopol-Jerewan zu fliegen.


Ähnliche Falschmeldungen waren bereits im vergangenen Dezember in den russischen Medien im Umlauf. Damals wurde behauptet, dass Russland die Genehmigung für die Route Krim-Armenien erteilt habe. Damals widerlegte Armenien die Gerüchte und sagte, dass es keine Verhandlungen mit irgendeiner russischen Fluggesellschaft gegeben habe, es keine Vorschläge unterbreitet worden seien. Später erklärte Stepan Payaslian, eine armenische Beamter der zivilen Luftfahrt, dass nur die russische Seite solchen Flügen zugestimmt habe, die armenische Seite jedoch nicht.

„Viele russische Unternehmen erhalten solche Genehmigungen, reichen aber anschließend keine entsprechenden Anträge bei der anderen Seite ein“, erklärte Payaslian.

Einige Wochen später nahmen die Gerüchte über die Aufnahme von Flügen von der annektierten Krim nach Jerewan wieder auf und stellten sich erneut als Fälschungen heraus. Am 10. Januar gab die armenische Zivilluftfahrtbehörde eine Erklärung heraus, in der sie erklärte, dass sie weder Verhandlungen mit russischen Fluggesellschaften über Flüge von Jerewan nach Simferopol geführt noch diesbezügliche Anfragen von Fluggesellschaften erhalten habe. Trotz dreier offizieller Dementis von Seiten Armeniens werden in den russischen Medien weiterhin falsche Geschichten über den internationalen Status des Flughafens Simferopol verbreitet. Am 13. Januar wies die Vorsitzende des armenischen Ausschusses für die Verwaltung der zivilen Luftfahrt, Tatevik Revazian, auf einer Pressekonferenz diese russischen Behauptungen zum vierten Mal zurück.

„Unser Ausschuss hat diese Behauptungen bereits widerlegt, und ich möchte es noch einmal tun. Ich weiß nicht, wer solche Nachrichten verbreitet, aber es hat nichts mit uns zu tun“, betonte Tatevik Revazian.

Es ist nicht das erste Mal, dass die russischen Besatzungsbehörden der Krim versuchen, ihr Wunschdenken als Realität auszugeben. Bereits 2014 verweigerte Armenien die Möglichkeit, die Flüge zwischen der Krim und Jerewan wieder aufzunehmen. Damals sagte die zivile Luftgahrtbehörde des Landes, dass der Antrag der russischen Fluggesellschaft Grozny Avia abgelehnt wurde. Der Kreml reagierte darauf mit der Behauptung, dass am 1. November 2014 tatsächlich ein Flug von Jerewan nach Simferopol stattfand, und russische Medien erklärten, dass „ein Durchbruch der Transportblockade“ zur annektierten Krim stattgefunden habe. Der Flug stellte sich als reine Fiktion heraus, die sogenannte Flucht aus Simferopol wurde in Armenien offiziell als Flug aus Anapa registriert, eine Stadt an der Nordküste des Schwarzen Meeres in der Nähe des Asowschen Meers.